Mailserverkonfiguration für Dummies

Heute war wieder mal so ein Tag, an dem ich bei einigen Mailservern gerne den Stecker gezogen hätte.

Ich musste für eine Demoshop Installation eine Community Lizenzdatei beim Hersteller anfordern. Also gut, das Formular ausgefüllt und abgeschickt. „Sie werden gleiche eine E-Mail von uns erhalten!“ – gut, dann schauen wir mal… Die Zeit verging und es kam keine Mail. Also schnell mal in die Logfiles des Mailservers geschaut – da ist der Zustellversuch ja. E-Mail wurde nicht angenommen! – Grund IP Adresse im rDNS Namen…

Also von solch einer Firma, die sich eim eCommerce ansiedelt, sollte man doch erwarten können, das die Ihren Mailserver richtig konfigurieren.

Da ich solangsam den Verdacht habe, das sich jeder „Dummy“ einen Mailserver aufsetzt und munter über den nicht fertig konfigurierten Mailserver seine Mails versendet, muss ich hier wohl mal ein paar Tips geben.

  1. rDNS Name
    der rDNS (reverse DNS Name) sollte zu jeder festen IP Adresse eines Mailservers eingerichtet sein. Und hier meine ich nicht irgend einen rDNS Namen mit der IP Adresse im Namen drin, sondern einfach und normal wie eine Subdomain… (z.B. mail.mharder.eu und nicht 123-123-123-123.isp-provider.tld) Hat man diese Hürde geschaft, dann ist der Mailserver schon mal um einiges besser konfiguriert.
  2. feste IP Adresse
    Ein Mailserver hat immer eine feste IP Adresse zu haben, außer du bist ein Spamversender und hast fremde PC’s unter deiner Kontrolle.
    Eine feste IP Adresse muss auch wirklich „fest“ sein. Verwendet man z.B. eine feste IP Adresse eines T-DSL Business Anschlusses, so ist dies zwar offiziell eine feste IP Adresse, aber keine „richtige“ feste IP Adresse. In solch einem Fall sollte man seine E-Mails über einen Smarthost Mailserver versenden, der eine wirkliche feste IP Adresse hat. Viele RBLDNS (Real-Time Blacklist DNS Liste) nehmen diese Pseudo-festen IP Adressen als „dynamische“ IP Adressen und blockieren somit die Mails.
  3. Verwende gültige Absender E-Mail Adressen
    Was mir öfters in den Logfiles auffällt, das viele Absender E-Mail Adressen einfach nur Schrott sind (z.B. #domain#user#@domain.tld) – so sieht keine normale E-Mail Adresse aus. Bei mir am Mailserver wird so ein „Gruschd“ gleich gar nicht durchgelassen.
  4. Pflege und Hege deine Reputation
    Einfach mal Regelmäßig die RBLDNS Listen durchschauen, ob deine Mailserver IP darin auftaucht. Wenn ja, dann schau schleunigst, wer über deinen Mailserver Spam versendet und mach ihn platt :). Ein Mailserver wird nicht nur einfach installiert und dann wars das, nein, den muss man regelmäßig prüfen, ob alles passt. Außerdem gibt es immer wieder Updates und neue Technologien, die man einbauen kann.

Dies sind nur ein paar Punkte, wie man einen „sauberen“ Mailserver betreibt. Das gehen viele Stunden drauf, einen Mailserver richtig zu pflegen – wem das zu viel ist – LASS ES SEIN!!! Tu uns allen den Gefallen und lass den Mailserver von einem Profi machen/warten – umso weniger Müll schwirrt im Internet rum.

Danke!

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